Die EU-Kommission hat ihre neue Strategie für eine Spar- und Investitionsunion (SIU) vorgestellt. Diese Initiative zielt darauf ab, den Zugang zu den Kapitalmärkten für Bürgerinnen und Bürger zu erleichtern und Unternehmen in der EU mehr Finanzierungswege zu eröffnen. Geplante Neuerungen betreffen auch die Aufsicht und die Einlagensicherung. Renate Prinz und Dr. Cornelius Hille haben das Vorhaben für uns eingeordnet.
Wichtige Punkte der neuen Strategie:
- Zugang zu Kapitalmärkten: Bürgerinnen und Bürger sollen motiviert werden, ihre Spareinlagen in Kapitalmarktinstrumente umzuschichten, um eine bessere private Altersvorsorge und renditestärkere Anlagen zu ermöglichen.
- Investitionen und Finanzierung: Wichtige Wirtschafts- und Tätigkeitsfelder wie technologische Innovation, Dekarbonisierung und Sicherheit sollen die notwendigen Gelder für die Zukunft der EU erhalten.
- Unterstützung für Unternehmen: Kleine und mittlere Unternehmen sollen von der SIU profitieren, indem bürokratische Hürden abgebaut und die Kapitalmärkte effizienter gestaltet werden.
- Grenzüberschreitende Integration: Regulatorische und aufsichtsrechtliche Hemmnisse sollen abgebaut werden, um grenzüberschreitend tätige Akteure stärker zu integrieren und einen nahtlosen Binnenmarkt zu schaffen.
- Gleichbehandlung: Alle Finanzmarktteilnehmer sollen unionsweit gleichbehandelt werden, um ein „level playing field“ zu schaffen und eine konvergente Aufsicht in allen Mitgliedstaaten zu sichern.
- Fragmentierung der Märkte: Die EU-Kommission möchte die Fragmentierung der Märkte durch Harmonisierung grenzüberschreitender Handels- und Nachhandelsmarktinfrastrukturen überwinden.
- Aufsicht: Eine einzige Behörde für die Kapitalmarktaufsicht ist derzeit nicht beabsichtigt. Stattdessen sollen bestehende Instrumente zur Verwirklichung aufsichtlicher Konvergenz und Kohärenz stärker genutzt werden.
Das vollständige Interview auf Finanzbusiness finden Sie hier.